DLG-Nachhaltigkeitsstandard

Kurzinfo

Der DLG-Nachhaltigkeitsstandard ist ein Instrument zur Nachhaltigkeitsbewertung und Nachhaltigkeitszertifizierung. Entwickelt wurde der DLG-Nachhaltigkeitsstandard von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Deutschland.

Umgesetzt wird der DLG-Nachhaltigkeitsstandard von der DLG mit dem Kooperationspartner Privates Institut für Nachhaltige Landbewirtschaftung GmbH (INL), das die Betriebsaudits durchführt. Der DLG-Nachhaltigkeitsstandard zertifiziert landwirtschaftliche Betriebe anhand ökologischer, ökonomischer und sozialer Indikatoren.

Entwicklung des Instruments und die Idee dahinter

Der DLG-Nachhaltigkeitsstandard wird von Landwirt/innen aller Betriebsausrichtungen genutzt, um die Nachhaltigkeit ihrer Wirtschaftsweise zu dokumentieren und diese mittels des DLG-Nachhaltigkeitszertifikats zu kommunizieren.

Die Grundlage für die Berechnungen bilden 22 Indikatoren. Diese dienen als Messgrößen, deren definierte Zielwerte die für das DLG-Zertifikat Nachhaltige Landwirtschaft erreicht werden müssen.

Der DLG-Nachhaltigkeitsstandard wurde im Jahr 2008 von der DLG in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der TU-München und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg entwickelt. Für das Zertifikat werden landwirtschaftliche Betriebe anhand ökologischer, ökonomischer und sozialer Indikatoren auditiert. Diese sind die Messgrößen für das Erreichen des Zertifikats, ihre Soll- und Ist-Werte werden miteinander verglichen.

Eckdaten

Dauer:

  • Für den Betriebsleiter ca. 4 Stunden von der Anmeldung bis zum Prüfbericht.
  • Datenaufnahme und Auswertung dauern ca. 2,5 Tage für die Zertifizierung eines durchschnittlichen Ackerbaubetriebes in der umfassendsten Stufe 1.

Kosten: abhängig von der Betriebsgröße oder Betriebsausrichtung und von der Wahl zwischen Stufe eins bis drei à ab ca. 1.500 €

Datenerfassung
durch eine/n Auditor/in des INL.

Nutzen der Ergebnisse
: Das DLG-Zertifikat Nachhaltige Landwirtschaft wird zur Kommunikation der Nachhaltigkeitsleistungen genutzt.

Ablauf, inhaltliche Schwerpunkte, besondere Voraussetzungen

Die Anmeldung für den DLG-Nachhaltigkeitsstandard erfolgt bei der DLG, dies ist über die Website möglich. Für die Anmeldung ist die Auswahl für eine Prüfstufe und Angaben zur Betriebsgröße bzw. der Betriebsausrichtung notwendig. Beim DL-Zertifikat kann zwischen drei verschiedenen Stufen gewählt werden. Diese unterscheiden sich in der Datenmenge, die für die Prüfung angegeben werden muss. Dabei ist Stufe 1 die ausführlichste mit einer vollständigen Indikatorenanalyse auf Teilschlagebene in REPRO, den Daten aus der Ackerschlagkartei, dem Jahresabschluss und einem Fragebogen für die Soziale Säule. In Stufe 2 bis 3 werden in der sozialen und ökonomischen Säule Teile der Datenerhebung durch eine Selbsterklärung mit Stichprobenüberprüfung ersetzt. Auf Grundlage dieser Angaben wird der Preis ermittelt.

Für die Berechnungen werden Daten aus der Ackerschlagkartei und der Betriebsanalyse für die drei vergangenen Wirtschaftsjahre benötigt. Diese sendet der Landwirt der Auditierungsstelle zu. Es ist also kein Betriebsbesuch notwendig.
Sind alle Daten vorhanden, erfolgt die Auswertung der Betriebsdaten mit der Software des DLG-Nachhaltigkeitsstandards und die Erstellung des Prüfberichts.

Erreicht der Betrieb die Sollwerte, erhält er das DLG-Zertifikat Nachhaltige Landwirtschaft. Dieses hat eine Gültigkeit von drei Jahren.
Die vollständigen Daten der Ackerschlagkartei und der Betriebsanalyse müssen vorliegen. Welche Daten genau benötigt werden, hängt von der gewählten Stufe ab. In Stufe 1 können die ökologischen Indikatoren auf Schlag-, Teilschlag und Fruchtartenebene ausgewertet werden.

Ansprechpartner für die Durchführung

Website des DLG-Nachhaltigkeitsstandard: www.nachhaltige-landwirtschaft.info/